6.5. NL-Filter

Versionsgeschichte
Version $Revision: 1885 $ 2006-11-04 lexa

6.5.1. Wirkungsweise

Abbildung 15.100. Anwendungsbeispiel für das NL-Filter

Anwendungsbeispiel für das NL-Filter

Originalbild

Anwendungsbeispiel für das NL-Filter

NL Filter“ angewandt


NL steht für „Nicht Linear“. Abgeleitet von dem UNIX Kommando pnmnlfilt, beinhaltet dieses Filter Funktionen zur Weichzeichnung, Fleckentfernung und Schärfeerhöhung. Dieses Filter kann nur auf komplette Bilder, nicht auf Auswahlen angewendet werden.

Dieses Filter ist so eine Art „Schweizer Taschenmesser“ der Bildbearbeitung. Es hat drei verschiedene Wirkungsmodi. In jedem Modus werden alle Pixel des Bildes untersucht und in Abhängigkeit von ihren Nachbarpixeln verarbeitet. Statt dabei wie andere Filter eine 3x3-Pixel-Matrix zu verwenden, arbeitet das NL-Filter mit einer hexagonalen Umgebung, deren Größe über die Eigenschaft Radius eingestellt werden kann.

6.5.2. Filteraufruf

Dieses Filter lässt sich über das Menü FilterVerbessernNL Filter im Bildfenster aufrufen.

6.5.3. Eigenschaften

Abbildung 15.101. Eigenschaften für das Filter „NL Filter

Eigenschaften für das Filter NL Filter

Vorschau

In der Vorschau wird ein Ausschnitt des Bildes so dargestellt, als wäre das Filter mit den aktuellen Einstellungen auf das Bild angewandt worden.

Alpha, Radius

  • Alpha: Die Bedeutung dieser Eigenschaft ist vom eingestellten Filtermodus abhängig.

  • Radius: Mit dieser Eigenschaft können Sie die Stärke der Filterwirkung im Bereich von 0,33 bis 1,00 einstellen.

6.5.4. Filter

Das Filter kann je nach eingestelltem Modus verschieden wirken. Davon abhängig ist auch die Bedeutung der Eigenschaft Alpha.

Alphabasierter Mittelwert

In diesem Modus wirkt das Filter als Weichzeichner. Jedes Pixel wird durch den Mittelwert der es umgebenden 7 hexagonalen Pixel ersetzt. Dabei werden die Werte der Pixel sortiert und die Alpha-Werte von jedem Ende nicht in die Berechnung einbezogen. Dies bedeutet, dass bei einer Einstellung von Alpha = 0.0 das Filter dasselbe Ergebnis wie ein normales Mittelwertfilter ergibt. Empfehlenswert sind in diesem Fall Radius zwischen 0,55 und 1,00.

Optimale Mittelung

In diesem Modus führt der Filter eine Weichzeichnung auf dem Bild aus. Für jedes Pixel wird die Abweichung der umgebenden 7 hexagonalen Pixel berechnet. Die Stärke der Weichzeichnung ist umgekehrt proportional zu dieser Abweichung. Die Idee dahinter ist, dass, wenn die Abweichung gering ist, diese durch Rauschen verursacht wird. Ist die Abweichung aber größer, wird angenommen, dass diese durch gewollte Kanten im Bild verursacht ist. Wie in den anderen Modi auch können Sie mit dem Radius die effektive Größe der einbezogenen Umgebung beeinflussen. Es ist aber empfehlenswert, diese Einstellung zwischen 0,8 und 1,0 zu belassen. Die Einstellung für den Wert Alpha bestimmt den Schwellwert für das Rauschen, für welches die Weichzeichnung vorgenommen wird. Dies bedeutet, dass kleine Werte fast keine sichtbare Auswirkung im Bild haben, während größere Werte dann mehr und mehr Bildteile weichzeichnen. Gute Startwerte sind Alpha = 1.2 und Radius = 1.0. Davon ausgehend können Sie den Wert für Alpha solange anpassen, bis Sie die für Ihr Bild optimalen Einstellungen gefunden haben.

Kantenverstärkung

In diesem Modus wird das Gegenteil des vorher beschriebenen Modus erreicht. Kanten werden in diesem Modus hervorgehoben. Mit dem Wert von Alpha kontrollieren Sie die Stärke der Hervorhebung der Kanten von kaum sichtbar (-0.1) bis sehr stark (-0.9). Der Wert von Radius kontrolliert auch in diesem Modus den effektiven Radius. Sinnvolle Werte hierfür liegen im Bereich von 0.5 bis 0.9. Gute Startwerte sind Alpha = 0.3 und Radius = 0.8.