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Eine der besten Eigenschaften vom GIMP ist, wie einfach man die Funktionalität erweitern kann, nämlich mit „Plugins“ (Erweiterungen). GIMP-Erweiterungen sind externe Programme, die unter der Kontrolle des GIMP-Hauptprogrammes laufen und sehr eng mit diesem zusammenarbeiten. Plugins können Bilder praktisch genauso verändern, wie Benutzer es können. Ihr Vorteil liegt darin, dass es sehr viel einfacher ist, GIMP um eine Fähigkeit zu erweitern, indem man ein kleines Plugin schreibt, als den extrem umfangreichen und komplexen Code des GIMP-Kernes zu verändern. Viele wichtige Erweiterungen bestehen lediglich aus 100 oder 200 Zeilen C-Code.
Einige Dutzend Erweiterungen werden zusammen mit GIMP ausgeliefert und automatisch installiert. Auf die meisten Plugins können Sie über das „Normalisierungsfunktion“ für die automatische Farbkorrektur tatsächlich eine Erweiterung, auch wenn das auf den ersten Blick nicht zu erkennen ist. Selbst der Import und Export von Bildern wird durch Plugins durchgeführt.
zugreifen (tatsächlich sind nahezu alle Befehle in diesem Menü Plugins), aber einige sind auch in anderen Menüs zu finden. In vielen Fällen können Sie eines benutzen, ohne überhaupt zu merken, dass es ein Plugin ist. Beispielsweise ist dieJeder kann eine Erweiterung für GIMP schreiben und anderen zur Verfügung stellen. Viele nützliche Plugins sind so bereits entstanden. Einige davon werden in diesem Handbuch noch beschrieben.
Mit dieser uneingeschränkten Freiheit geht allerdings auch ein gewisses Risiko einher: da jeder ein Plugin schreiben kann, gibt es keine effektive Qualitätskontrolle. Die zusammen mit GIMP ausgelieferten Erweiterungen wurden alle von den Entwicklern getestet und angepasst. Viele von denen, die Sie herunterladen können, wurden aber nur schnell zusammengeschustert und dann nicht weiter betreut. Einige Plugin-Programmierer interessiert Robustheit überhaupt nicht, und selbst bei den Übrigen sind die Möglichkeiten, auf verschiedenen Systemen in verschiedenen Situationen zu testen, oftmals nur beschränkt. Wenn Sie eine Erweiterung herunterladen, erhalten Sie letztlich etwas umsonst, und manchmal bekommen Sie genau den entsprechenden Gegenwert dafür. Das soll Sie jetzt keineswegs entmutigen, sondern nur eine Erwartungshaltung schaffen, wenn Sie Plugins aus dem Internet herunterladen.
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Warnung |
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Erweiterungen sind vollwertige ausführbare Programme und können alles das tun, was jedes andere Programm tun kann, einschließlich Hintertüren auf Ihrem System installieren oder anderweitig die Sicherheit kompromittieren. Installieren Sie kein Plugin, das nicht aus einer vertrauenswürdigen Quelle stammt! |
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Anmerkung |
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Plugins, die für eine GIMP-Version geschrieben wurden, funktionieren nicht immer auch in anderen Versionen. Dabei achtet das GIMP-Team bereits darauf, Änderungen zu minimieren, die einen Einfluss auf Plugins haben könnten. In den meisten Fällen sollten Sie nur ernsthafte Probleme erwarten, wenn sich die Hauptversion von GIMP ändert. Falls eine Erweiterung auf einer neueren Version nicht länger funktioniert, muss sie für die neue Version überarbeitet werden. Manchmal ist das einfach, manchmal nicht. Fazit: Bevor Sie versuchen, ein Plugin zu installieren, vergewissern Sie sich, dass es tatsächlich für Ihre GIMP-Version geschrieben wurde. |
Meistens können Sie eine Erweiterung wie jedes andere GIMP-Werkzeug verwenden, ohne sich dessen bewusst zu sein, dass es ein Plugin ist. Allerdings ist es hilfreich, ein paar Dinge über Plugins zu verstehen.
Als erstes gilt, dass Erweiterungen im allgemeinen nicht so robust sind wie der GIMP-Kern. Wenn GIMP abstürzt, ist das eine ernste Sache: es kann dem Benutzer eine Menge Ärger und Kopfschmerzen bereiten. Wenn ein Plugin abstürzt, sind die Folgen üblicherweise nicht so gravierend. In den meisten Fällen kann man einfach weiterarbeiten, ohne sich irgendwelche Gedanken zu machen.
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Anmerkung |
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Weil Plugins eigene Programme sind, kommunizieren sie mit GIMP in einer besonderen Art und Weise. Die Entwickler nennen es „über eine Leitung sprechen“. Wenn ein Plugin abstürzt, bricht die Verbindung ab, und Sie sehen vielleicht eine Fehlermeldung mit dem Text „wire read error“. |
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Tipp |
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Wenn eine Erweiterung abstürzt, erhalten Sie von GIMP die sehr beunruhigende Meldung, dass das Plugin GIMP möglicherweise in einem fehlerhaften Zustand hinterlassen hat und Sie besser Ihre Daten sichern und das Programm beenden sollten. Genau genommen ist das völlig korrekt, da Erweiterungen nahezu alles in GIMP verändern können, aber praktisch zeigt die Erfahrung, dass eine Datenverfälschung tatsächlich sehr selten ist, daher arbeiten viele Benutzer einfach weiter und kümmern sich nicht darum. Unsere Empfehlung lautet: überlegen Sie einfach, wie groß der angerichtete Schaden ist, falls etwas schief geht, und wägen Sie danach ab. |
Wegen der besonderen Art und Weise, wie Plugins mit GIMP kommunizieren, haben sie keinen Mechanismus, um über Änderungen informiert zu werden, die Sie nach dem Starten des Plugins an einem Bild vorgenommen haben. Wenn Sie eine Erweiterung starten und dann das Bild mit einem anderen Werkzeug verändern, könnte das Plugin abstürzen oder falsche Resultate liefern. Sie sollten es vermeiden, ein Bild mit mehr als einem Plugin gleichzeitig zu bearbeiten oder irgendetwas mit dem Bild zu machen, bis das Plugin seine Arbeit beendet hat. Wenn Sie diesen Rat ignorieren, werden Sie vermutlich nicht nur Ihr Bild vermurksen, sondern wahrscheinlich auch gleich das System zum Zurücknehmen von Aktionen, so dass Sie nicht einmal mehr in der Lage sein werden, Ihren Fehler wieder rückgängig zu machen.
The plugins that are distributed with GIMP don't
require installation. Plugins that you download yourself do.
Usually the default location is in GIMP's user
directory in a folder under /plug-ins
, where the
folder name needs to be the same as the plugin filename.
You can find the default locations where GIMP searches
for plugins in the Data
Folders preferences. There you can also add new locations where
GIMP should look for plug-ins.
There are several scenarios, depending on what OS you are using and how
the plugin is structured.
Die meisten Plugins gehören in eine von zwei Kategorien: kleine, deren Quellcode in einer einzigen .c-Datei ausgeliefert wird, und größere, deren Quellcode in einem Verzeichnis mit mehreren Dateien inklusive einem Makefile
ausgeliefert wird.
Für den simplen Fall einer einfachen Datei(-Erweiterung), nennen wir sie mal borker.c
, besteht das Installieren einfach nur darin, den Befehl gimptool-2.0 --install borker.c einzugeben. Dieser Befehl übersetzt das Plugin und installiert es in Ihrem persönlichen Pluginverzeichnis ~/gimp-2.10/plugins
(falls Sie das nicht geändert haben). Dann wird es automatisch geladen, wenn Sie GIMP das nächste Mal starten. Sie müssen kein Administrator sein, um das Ganze auszuführen, tatsächlich sollten Sie es nicht einmal. Falls die Erweiterung nicht übersetzt werden kann, na ja, dann seien Sie halt etwas kreativ.
Die meisten GIMP-Plugins für Windows stellen ein Installationsprogramm bereit oder können als Binärdatei heruntergeladen werden. In letzterem Fall müssen Sie sie in einen Ordner kopieren, der von GIMP erkannt wird.
Wenn ein Installationsprogramm verfügbar ist, sollte dieses von selbst den richtigen Ordner finden und die Dateien dorthin kopieren. Wenn dem nicht so ist, müssen Sie gegebenenfalls die Ordnereinstellungen von GIMP überprüfen. Zur Erinnerung: jede Erweiterung muss in ihrem eigenen Ordner liegen, der denselben Namen wie die Erweiterung trägt.
Die Art und Weise, in der Sie Plugins für GIMP auf Ihrem Mac installieren können, hängt im Wesentlichen davon ab, wie Sie GIMP selbst installiert haben. Wenn Sie zu den Mutigen gehört haben, die ihr GIMP mittels eines Paketmanagers wie Fink[FINK] oder Darwinports[DARWINPORTS] installiert haben, erfolgt die Übersetzung und Installation von Plugins genau nach der im Abschnitt für Linux beschriebenen Vorgehensweise. Einige wenige Plugins sind sogar direkt über die verschiedenen Paketmanager verfügbar, ein Blick auf die aktuell verfügbaren Pakete kann sich also durchaus lohnen.
Sollten Sie hingegen zu der Gruppe von Mac-Benutzern gehören, welche GIMP als vorgefertigte Anwendung, wie beispielsweise GIMP.app, installiert hat, so werden Sie vermutlich auch vorgefertigte Plugins nutzen wollen. Sie können versuchen, eine vorgefertigte Version des Plugins für macOS beim Autor zu bekommen. Um selbst eine Binärdatei des Plugins zu erstellen, müssen Sie leider auch GIMP installieren.
Wenn Sie das Plugin schließlich installiert haben, wie aktivieren Sie es dann? Der Menüpfad wird durch das Plugin selbst festgelegt. Um diese Frage also zu beantworten, müssen Sie entweder einen Blick in die Dokumentation der Erweiterung werfen (falls vorhanden), die Menüs durchforsten oder die Suchfunktion von GIMP nutzen, indem Sie / drücken und dann den Plugin-Namen eingeben. Wenn Sie Quellcode lesen können, können Sie auch dort suchen, in welchem Menü das Plugin registriert ist.
Für komplexere Erweiterungen, die als ein Verzeichnis mit mehreren Dateien organisiert sind, sollte im Verzeichnis eine Datei namens INSTALL
oder README
mit Instruktionen vorhanden sein. Falls nicht, lautet der beste Rat, das Plugin auf den Müll zu werfen und die Zeit für etwas anderes zu nutzen. Jeder Code, der geschrieben wurde, ohne sich um den Benutzer zu scheren, wird vermutlich nur jede Menge Frustration verursachen.
Wenn Sie eine Erweiterung in Ihrem persönlichen Pluginverzeichnis installieren, die den selben Namen wie eine Erweiterung aus dem Systemverzeichnis hat, kann nur eine davon geladen werden. Priorität genießt in diesem Fall diejenige, die in Ihrem persönlichen GIMP-Verzeichnis liegt. Sie werden jedoch jedesmal, wenn Sie GIMP starten, eine entsprechende Meldung bekommen. Das Beste ist, eine solche Situation ganz zu vermeiden und immer schön Ordnung in den Plugins zu halten.
Wenn Sie lernen möchten, wie man eine Erweiterung schreibt, können Sie reichlich Hilfestellungen auf der GIMP-Entwicklerwebseite [GIMP-DEV-PLUGIN] finden. GIMP ist ein komplexes Programm, aber das Entwicklerteam hat erhebliche Anstrengungen unternommen, die Lernkurve fürs Schreiben von Plugins flach zu halten. Es gibt ausgezeichnete Unterweisungen und Beispiele, und die Programmbibliothek, die Plugins zur Kommunikation mit GIMP verwenden („libgimp“), besitzt eine gut dokumentierte Schnittstelle (API). Gute Programmierer, die dadurch lernen, dass sie vorhandene Erweiterung modifizieren, sind oft schon nach wenigen Tagen in der Lage, erstaunliche Dinge zu erreichen.