Innerhalb des Werkzeugfensters für Transformationen finden Sie acht Werkzeuge, um die Darstellung des Bildes oder Elemente des Bildes, einer Auswahl, einer Ebene oder eines Pfades zu bearbeiten. Jedes Transformationswerkzeug besitzt ein Einstellungs- und Informationsfenster zur Auswahl von Parametern.
Viele Eigenschaften sind in mehreren Transformationswerkzeugen vorhanden. Diese werden hier beschrieben. Eigenschaften, die nur für ein spezielles Werkzeug verfügbar sind, werden in dem Kapitel beschrieben, in welchem das Werkzeug detailliert vorgestellt wird.
GIMP bietet drei Knöpfe, über die Sie einstellen können, auf welches Bildelement die folgende Transformation angewendet wird.
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Anmerkung |
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Denken Sie daran, dass die Eigenschaft auch nach dem Arbeiten mit diesem Werkzeug erhalten bleibt. |
Durch Aktivieren des ersten Knopfes wird das Werkzeug auf die aktuelle Ebene angewendet. Falls keine Auswahlen auf dem Bild existieren, wird die gesamte Ebene transformiert.
Durch Aktivieren des zweiten Knopfes wird dafür gesorgt, dass das Werkzeug nur auf den Umriss der Auswahl angewendet wird. Falls es keine Auswahl gibt, wirkt das Werkzeug auf den Umriss der ganzen Ebene.
Durch Aktivieren des dritten Knopfes können nur Pfade transformiert werden.
Durch Aktivieren des vierten Knopfes (verfügbar seit GIMP 2.10.14) wird die Transformation auf alle Ebenen angewendet.
Abbildung 14.112. Beispiel mit »Drehen«
Two layers, the red one being smaller.
→ option checked.Der vierte Knopf ist gedrückt, Drehen angewendet. Beachten Sie die angepassten Ebenengrößen.
Sie können das gleiche Ergebnis auch erhalten, indem Sie die Ebenen miteinander verknüpfen. Diese Variante ist jedoch einfacher zu verwenden.
Mit dieser Eigenschaft können Sie einstellen, auf welche Art oder in welche Richtung eine Ebene transformiert wird:
Der Modus Normal (vorwärts) transformiert das Bild oder die Ebene so, wie Sie es intuitiv erwarten würden. Sie verwenden einfach die Griffpunkte, um die Transformation nach Belieben durchzuführen. Wenn Sie das Gitter verwenden (siehe unten), wird das Bild oder die Ebene mit Bezug auf die Form und Position des Gitters transformiert.
„Corrective (Backward)“ inverts the direction. Primarily used with the Rotation tool to repair digital images that have some geometric errors (a horizon not horizontal, a wall not vertical, etc). See Abschnitt 4.5, „Drehen“.
With GIMP-2.10.10, you can link these two options in Rotate, Scale, Perspective, Unified transform and Handle transform tools. This allows moving handles without affecting the transformation, letting you manually readjust their position.
Mit dieser Eigenschaft legen Sie die Interpolationsmethode und somit die Qualität der Interpolation fest:
Die Farbe jedes Pixels wird vom nächsten benachbarten Pixel des Originalbilds kopiert. Dies führt häufig zu Aliasing (»Treppen«-Effekt) und einem grobkörnigen Bild, ist aber die schnellste Methode. Manchmal wird diese Methode auch Nearest Neighbor (»nächster Nachbar«) genannt.
Die Farbe jedes Pixels ist der Mittelwert der vier nächsten Pixel der Originalbildes. Für die meisten Bilder ist das Ergebnis befriedigend und ein guter Kompromiss zwischen Geschwindigkeit und Qualität. Diese Methode wird manchmal auch »Bilinear« genannt.
Die Farbe jedes Pixels ergibt sich aus dem Mittelwert der 8 nächsten Pixel der Originalbildes. Dies liefert gewöhnlich ein gutes Resultat, benötigt aber natürlich mehr Zeit. Manchmal wird die Methode auch »Bikubisch« genannt.
Halo ist ein Artefakt, das durch Interpolation erzeugt wird. Es erinnert an den Halo-Effekt, den Sie mittels Abschnitt 4.8, „Sharpen (Unsharp Mask)“ erreichen. Hier ist ein Hinweis von Nicolas Robidoux, dem Entwickler der neuen Qualitätsprüfung für GEGL und GIMP:
»Wenn ein Halo keine Probleme mit Ihrem Inhalt und in Ihrem
Anwendungsfall erzeugt, welches sollten Sie zuerst ausprobieren?
(Wenn Sie den Halo-Effekt minimieren wollen, ist natürlich NoHalo
die beste Wahl.)
Wenn Sie ein Bild verkleinern, ist LoHalo im Allgemeinen besser.
Wenn es bei Ihrer Transformation nicht nur ums Verkleinern geht,
etwa wenn Sie vergrößern, drehen oder die Perspektive so ändern,
dass Bildbereiche die gleiche oder eine höhere Auflösung beibehalten,
bevorzuge ich im Allgemeinen NoHalo. Das hängt aber vom Bildinhalt
ab. Wenn das Bild zum Beispiel Text oder textartige Objekte
oder wichtige Bereiche mit nur wenigen verschiedenen Farben enthält,
wie gute alte Pixel-Art, würde ich LoHalo verwenden. Genauso, wenn
das Bild relativ verrauscht oder durch Kompressionsartefakte geschädigt
ist (wie die meisten JPEGs im Internet). Andersherum, wenn das Bild nicht
verrauscht und nur wenig unscharf ist (also wenn man beim Betrachten
der Pixel erkennt, dass die Linien und Schnittstellen über zwei oder mehr
Pixel verwischt sind), und besonders Hauttöne erhalten werden müssen,
würde ich zuerst NoHalo versuchen. Tatsächlich wechsle ich sofort zu NoHalo,
wenn sich herausstellt, dass Farben nicht gut mit LoHalo erhalten worden sind,
selbst beim Verkleinern.
In jedem Fall sollten diese Empfehlungen sind nicht das Evangelium. Ich muss
noch viel lernen und herausfinden. Zum Beispiel werde ich vermutlich noch
eine ganze Weile darüber nachdenken, wie man am Besten mit Transparenz
und verschiedenen Farbräumen umgeht.«
Sie können die voreingestellte Interpolationsmethode bei den Einstellungen festlegen.
Bei aktivierter Option wird die Größe des transformierten Elementes auf die Größe des Originals zugeschnitten.
Sie können zwischen verschiedenen Methoden wählen:
Abbildung 14.113. Originalbild mit Beispielen
Originalbild
Drehen angewendet mit »Anpassen«
Drehen angewendet mit »Anpassen« (Leinwand auf Ebenengröße angepasst)
Die Ebene wird so weit vergrößert, dass der gedrehte Inhalt komplett hineinpasst. Da sich die Größe der Leinwand selbst jedoch nicht geändert hat, wird ein Rahmen sichtbar. Durch Anpassen der Größe der Leinwand an die Ebene mittels
→ wird das gesamte Bild sichtbar gemacht (rechte Seite im Beispiel).Mit Zuschneiden: Alles, was die Bildgrenzen überschreitet, wird abgeschnitten.
Abbildung 14.115. Beispiel für »Auf Ergebnis zuschneiden«
45°-Drehung mit »Auf Ergebnis zuschneiden«
Die Grenzen des Zuschnitts sind mit rot markiert. Es sind keine transparenten Bereiche enthalten.
Wenn Sie diese Einstellung ausgewählt haben, wird das Bild so zugeschnitten, dass transparente Bereiche nicht im resultierenden Bild enthalten sind, die durch die Transformation in den Ecken entstehen.
Abbildung 14.116. Beispiel für »Auf Seitenverhältnis zuschneiden«
Originalbild
Rotation -22°
Das gedrehte Bild
Diese Einstellung wirkt ähnlich wie die vorherige, ohne jedoch das Seitenverhältnis der Ebene zu verändern.
Wenn dies markiert ist (die Voreinstellung), wird das transformierte Bild dem Originalbild oder der Originalebene überlagert. Unterhalb des Ankreuzfeldes finden Sie auch einen Schieberegler, mit dem Sie die Deckkraft der Vorschau anpassen können.
Inspired from https://librearts.org/2020/02/gimp-2-10-18-full-review
Vorschau als Teil der Bildkomposition anzeigen: Wenn Sie mit mehreren Ebenen arbeiten, von denen jede ihren eigenen Modus und ihre eigene Deckkraft besitzt, tritt die Ebene bei ihrer Transformation über alle anderen Ebenen hervor. Bei einer komplexen Ebenenkomposition können Sie die Ebene kaum richtig anpassen.
Die Kompositionsvorschau löst dieses Problem, indem die transformierte Ebene in der Vorschau an der richtigen Stelle im Ebenenstapel, dem richtigen Mittelungsmodus und der richtigen Deckraft angezeigt wird.
Originalbild: Die Deckkraft der roten Ebene beträgt 50%
Abbildung 14.117. Beispiel für die Kompositionsvorschau
Ohne Kompositionsvorschau: In der Vorschau liegt die rote Ebene über allen anderen Ebenen.
Mit Kompositionsvorschau: In der Vorschau liegt die rote Ebene an der richtigen Stelle, wie im Ebenenstapel.
Es sind zwei Untereinstellungen verfügbar:
Vorschau verknüpfter Objekte: Transformation aller verknüpften Ebenen statt der ausgewählten Ebene anzeigen.
Zwei verknüpfte Ebenen
Synchrone Vorschau: Diese Einstellung ist noch in der Experimentierphase. Die Idee lautet, die Vorschau so schnell wie möglich zu aktualisieren, wenn Sie die Transformation ändern. Sie sollten dann nicht länger erst die Maus anhalten müssen, um das Ergebnis zu sehen. Wenn GIMP in der Lage ist, alles schnell genug zu verarbeiten, erzeugt das eine deutlich angenehmere und direktere Rückmeldung.
Diese Einstellung blockiert allerdings auch alle anderen Funktionen, bis die Vorschau erstellt wurde. Insbesondere bei sehr großen Ebenen kann das die Bedienbarkeit von GIMP einschränken. Daher ist sie standardmäßig deaktiviert.
In dieser Auswahlliste können Sie den Hilfslinientyp auswählen, der für Ihre Transformation geeignet ist. Alle Hilfslinien verwenden einen Rahmen, um die Umrandung des Bildes zu markieren, zusätzlich zu den Linien, die durch die verschiedenen Auswahlen verwendet werden.
Wie der Name vermuten lässt, werden keine Hilfslinien verwendet.
Verwendet je eine horizontale und vertikale Linie, die sich in der Mitte des Bildes oder der Ebene kreuzen.
Unterteilt den zu transformierenden Bereich in neun gleiche Teile, indem je zwei horizontale und vertikale Linien im gleichen Abstand eingefügt werden. Entsprechend dieser Regel sollten die wichtigsten Teile des Bildes an den Schnittpunkten ausgerichtet werden.
Wie die »Drittelregel«, aber der Bereich wird in fünf mal fünf Teile unterteilt.
Der zu transformierende Bereich wird mit Hilfe einer mathematischen Formel in neun Teile unterteilt, deren Proportionen untereinander und zum zu transformierenden Bereich gleich sind.
Unterteilt den zu transformierenden Bereich mittels diagonaler Linien.
Erzeugt ein Gitter aus vertikalen und horizontalen Linien gleicher Anzahl. Die Anzahl der Linien wird mit dem Schieberegler bestimmt, der erscheint, wenn diese Hilfslinien ausgewählt sind.
Erzeugt ein Gitter aus Quadraten im zu transformierenden Bereich. Der Linienabstand wird mit dem Schieberegler bestimmt.
Wenn Sie aus irgendwelchen Gründen Pfade transformieren wollen, können Sie das mit den Transformationswerkzeugen tun.
Wenn der Pfad gezeichnet wurde, gehen Sie in den Pfade-Dialog und klicken Sie auf das erste Feld vor dem Pfad-Umriss im Dialogfenster, sodass das Augensymbol sichtbar wird. Wählen Sie dann das Transformationswerkzeug und klicken Sie im oberen Teil des Einstellungendialogs auf das Pfadsymbol, um das Werkzeug auf den Pfad anzuwenden.
Führen Sie die Transformation wie üblich durch und bestätigen Sie sie zum Schluss. Es könnte eine gute Idee sein, die Hilfslinien auf »Keine Hilfslinien« zu setzen, um den Pfad besser zu erkennen.
Ist die Transformation beendet, wählen Sie das Pfade-Werkzeug aus und klicken Sie auf den geänderten Pfad, um es erneut für weitere Aktionen zu aktivieren.